Sonntag, 3. Oktober 2010

Meine Arbeit und die Menschen

Hallo meine Lieben
Zeilen aus meinem ersten Rundbrief...

Ein 5 minuetiger Fussmarsch von dem Haus aus, indem ich wohne und ich befinde mich in meiner Einsatzstelle. Der Kindergarten und die Grundschule „Kinder San Pedro“. Eine Einrichtung, die Padre Alfredo 2005 gegruendet hat. Die Partnerschaft zu Deutschland ist hier sehr ausgepraegt. Die Kinder tragen zum Beispiel Schuluniformen mit den Farben der Deutschlandflagge. Meine Direktorin hat mir erklaert, dass sie sich dafuer entschieden haben, damit die Verbindung zu Deutschland sichtbar wird und um die Freundschaft noch zu staerken. Ausserdem wird im zweiten Stockwerk der Direktion gerade eine Wohnung eingerichtet, sie soll als Herberge fuer die Besuche aus Deutschland dienen.

Meine Hauptaufgabe in „Kinder San Pedro“ ist der Deutschunterricht. An drei Tagen in der Woche bringe ich allen Altersklassen (3 – 5 Jahre im Kindergarten und 6 – 11 Jahre in der Grundschule) Deutsch bei. Schwer faellt es mir allerdings mit den drei und vierjaehrigen Deutsch zu machen. Als ich hier angekommen bin, hab ich in den ersten Tagen geholfen die Examen mit den Kindern auszufuellen. Sogar die Dreijaehrigen mussten schon eine kleine Pruefung machen, was fuer mich total neu war. Die Dreijaehrigen haben meiner Ansicht nach doch noch ganz anderes im Kopf als Schreiben, Englisch und Deutsch zu lernen. Die Aula mit den vierjaehrigen Kindern meide ich zumindest wenn es ums Lernen geht moeglichst. Wie man hier in Peru sagt, sind es kleine Gauner und machen all das lieber, was man ihnen sagt, dass sie es nicht tun sollen. Wenn es dann zur Pause klingelt spiele ich gerne mit ihnen und sie sind super lieb. Aber im Klassenzimmer „uuuuff“.

Bei den Groesseren sieht das allerdings anders aus. Viele sind mit Begeisterung dabei und man merkt richtig, dass es ihnen Spass macht. Die groesste Lernmotivation haben die Kinder, wenn es darum geht das „Vater Unser“ zu lernen. Letzte Woche haben wir es gross auf ein Plakat geschrieben und im Klassenzimmer aufgehaengt. Schritt fuer Schritt werden wir es nun zusammen auswendig lernen.

An den anderen zwei Tagen, an denen ich nicht unterrichte, bereite ich Arbeitsblaetter vor, helfe meiner Direktorin bei organisatorischen Dingen fuer die Einrichtung oder bereite mit den Lehrern den Snack vor, den die Kindern zweimal in der Woche kaufen koennen. Das Geld, dass dadurch eingenommen wird, wird dann fuer neue Materialien oder Spielzeug verwendet. Die Arbeit dort macht mir sehr viel Spass und es gibt immer wieder was zu lachen. So hat Direktorin „Dorelly“ an meinem ersten Arbeitstag die Kinder gefragt, wie man mich denn hier begruessen koennte und da schreit doch tatsaechlich einer: „Bienvenida a nuestra planeta“ – „Herzlich Willkommen auf unserem Planeten“ Die Kinder sind einfach sehr lieb und umarmen mich herzlich, wenn ich morgens zur Arbeit komme. In den Pausen spielen wir meistens Ball: Volleyball oder Fussball mit den Groesseren und allen anderen Quatsch mit den Kleineren. Wenn ich dann mittags nach Hause laufe rufen die Kinder aus den ueberfuellten Taxis oder aus dem Combi: „Miss Kati, Miss Kati, Ciao“.

Diese Herzlichkeit erlebe ich aber nicht nur von den Kleinsten hier. Besonders liebevoll hat mich China, die Koechin des Pfarrers und Tante meines Contraparten Jesus aufgenommen. Sie ist einfach immer fuer mich da. Wenn sie an einem Tag nichts von mir gehoert hat, was momentan aber nicht besonders oft vorkommt dann ruft sie Jesus an und fragt, ob er mich schon gesehen hat und wie es mir geht. Dann machen wir meistens aus, dass ich abends zum „Cafesito“ vorbei komme. Dann sitze ich abends mit dem Pfarrer und China zusammen, wir plaudern und haben Spass.

Immer wieder schoen zu erleben ist es auch, wenn ich den 97 Jaehrigen Papa von Meche treffe. Meche arbeitet in der Pfarrei und wird liebevoll „Mama fuer alle“ genannt. Wenn er dann mit seinem Gehstock durch die Strasse laeuft und mich sieht, faengt er an zu lachen und bei der Begruessung gibt es eine ganz kraeftige Umarmung.

Ich hoffe euch geht es allen gut!
Viele Kuesse, un abrazo fuerte,
eure Kathi
Christoph (Gast) - 24. Okt, 23:18

Hört sich echt toll an was du da schilderst. Es schneint schön zu sein auf dem ,,Planeten Tucume''.
Wünsch dir auch weiterhin alles gute.
Miss Kati ^^

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